Zur Oper am 22. Dezember 1964 in Berlin

Die Welt, 23. Dezember 1964 

Das höfische Intrigenspiel bleibt ausgespart

Sellner inszenierte Verdis "Don Carlos" an der Deutschen Oper Berlin

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Ein szenischer Entschlackungsprozeß findet statt, doch dort, wo die Arbeit nun eigentlich beginnen müßte, findet sie bereits ihr Genüge. Welche Vielfalt der Beziehungen: zwischen Carlos und Posa, Carlos und der Königin, der Eboli und Carlos, Posa zu Philipp, Philipp zur Königin, Philipp zum Großinquisitor. Nie war im Werke Verdis innere Spannung zwingender getürmt als hier. Und diese Spannungen müßten sich auch sichtbar umsetzen lassen (sie lassen sich szenisch umsetzen!). Doch in Sellners Inszenierung ist davon wenig zu spüren.

Frankreich, Spanien, die Niederlande prallen aufeinander. Nichts davon ist zu sehen. Das höfische Intrigenspiel bleibt ausgespart. Anton von Werner steht Pate beim Bild der Ketzerverbrennung. Opernpomp verstellt die Wahrheit. Regungen des Gefühls (aufklingend aus der Partitur) werden szenisch erstickt. Musikalische Ausbrüche entwickeln sich nicht aus vorbereitender Aktion. Aus einem Vakuum werden sie hochgehievt. Die Sänger, auf sich allein gestellt, ziehen die Spannungskurve hoch aus dem Stand.

Unsinnigkeiten sind dabei unvermeidbar. Deplorables die Menge schmuggelt sich ein, knöchern bleibt, was voll im szenischen Fleisch aufblühen müßte. Doch Geschmack waltet und Vorsicht: eine Inszenierung, die nicht stattfindet, eckt auch nicht augenfällig an - in der Oper zumindest. In Wilhelm Reinkings markigen Bühnenaufbauten finden die Sänger guten Rückhalt. Das architektonische Gerüst wird eindrucksvoll errichtet. Die Weichen sind sorgsam gestellt, nur fährt der Zug gar nicht diese Strecke. Er steht auf dem richtigen Gleis, dampft und pfeift – kommt nicht ins Rollen, aber dennoch ins Ziel: Das ist eines der Wunder der Oper.

Wolfgang Sawallisch dirigiert. Er aber bleibt das Wunder fast ganz und gar schuldig. Zäh und schleppend, von Zeit zu Zeit aufbrandend, vollzieht sich die Wiedergeburt der Musik. Note reiht sich an Note zu einer Werktreue, die den Geist nicht nötig zu haben scheint. Enttäuschung spielt auf im Orchester. Bis zur Pause wuchert Langeweile. Dann übernehmen die Sänger die Führung.

Josef Greindl singt den Philipp. Stimme und Figur prädestinieren ihn nicht mehr für die Partie. Rundliche Askese ist schließlich ein Widerspruch in sich selbst, aber sein Spiel, die Überlegenheit und künstlerische Ökonomie, mit der er die dramatischen Akzente zu setzen weiß, zwingen die Bewunderung herbei, auch wenn sie ihm nicht zufliegt wie früher. Ein Künstler ist da am Werk, der den Sänger in sich überflügelt. Martti Talvela als Großinquisitor ist auch darin sein Widerpart. Sein mächtiger Baß, niedersteigend in voluminöse Tiefen, liefert eine der exquisiten Leistungen des Abends.

Die andere dankt man Patricia Johnson als Eboli. Ihr maurisches Lied gleitet, delikat gesungen, samtig dahin. Später, im Aufschrei des Gefühls, in ihrer großen Arie, steigert sie sich zu verzweifelter Intensität: eine Überraschung. Fischer-Dieskau als Posa sieht zunächst einmal glänzend aus. Er versucht mit pointierter Diktion die Rolle aufzureißen, er pustet gewissermaßen fleißig in die dramatische Flamme, die in ihr loht, und einige Funken stieben auch auf. Doch spürt man die allzu betonte Bemühung, die auch die Gesangslinie mehrfach ins Schwanken bringt.

Pilar Lorengar singt mit sinnlichem Glanz und Girren die Königin. James King mit schönen, tenoralen Aufschwüngen die Titelpartie. Eine Engelsstimme: Lisa Otto. So steht es im Programm und zu Recht. Glänzend wie immer – der Chor der Deutschen Oper Berlin. Eine Doppelbesetzung der Hauptrollen wird schon in den nächsten Tagen zu hören sein.

Klaus Geitel


   

     Der Tagesspiegel, Berlin, 24. Dezember 1964     

   

Kampf der Gedanken und Leidenschaften

Gustav Rudolf Sellners Neuinszenierung des "Don Carlos" in der Deutschen Oper

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Der Regisseur Gustav Rudolf Sellner hat eine Inszenierung geschaffen, die sich niemals vor die Musik drängt und doch dem Drama und seiner musikalischen Atmosphäre nichts schuldig bleibt. Ob der Geist des Schillerschen Schauspiels, das Sellner kürzlich im anderen Hause an der Bismarckstraße inszenierte, in sie hineingewirkt hat, ist fraglich; was man hier sieht, ist Oper, ihrer Schwächen und Unsitten entkleidet, aber es ist Oper geblieben. Der Bühnenbildner Wilhelm Reinking hat eine Aufgabe gefunden, die seiner Neigung zur Askese in Farbe und Form entgegenkommt; Bild und Tracht sind von einer Schlichtheit, die stärker wirkt als szenische Verschwendung. Das schwere, dunkle Gruftgewölbe mit den Sarkophagen der Könige, das Bild der ersten und letzten Szene, ist eine Vision, die das mystische Element der Musik sichtbar macht. Der Klosterhof mit kahlen Mauern und trockenem Schlinggewächs unter feindlich dunkelblauem Himmel mit den schwarzgekleideten, fächelnden Damen der Königin ist ein zwingender Eindruck; in der Szene der Ketzerverbrennung kontrastiert das Grau hochragenden Gemäuers mit den grellen Farbflecken purpurner Thronsessel. Die dramaturgische Fassung verzichtet auf die von Julius Kapp wieder eingefügte Vorhandlung, die Begegnung von Elisabeth und Carlos in Fontainebleau, und gewinnt dadurch die schöne musikalische Entsprechung von Anfang- und Schlußszene. Die geheimnisvolle Gestalt Karls V. im Mönchkleide ist ihrer dramatischen Bedeutung beraubt; der Infant verfällt am Ende dem Großinquisitor, nicht dem mystischen Mönch. Die romantische Arabeske hat keinen Platz in einer Inszenierung, die das Drama als Kampf der Gedanken und Leidenschaften begreift und der es gelingt, in den musikalischen Abbreviaturen gesungener Dialoge die ganze Gewalt der Schillerschen Rhetorik zu entfesseln.

Der Dirigent Wolfgang Sawallisch gibt der Aufführung stilistisch klaren Umriß. Er verfügt über die Fähigkeit rhythmischer Präzisierung, die Bedingung aller Verdi-Interpretation ist. Die gewaltige, bläserbeschwerte Partitur wird gegliedert und durchlichtet; von der Introduktion, dem feierlichen Gesang der Hörner, bis zum großartigen, trompetenbegleiteten Chor-Alfresco des Autodafés ist jede Wirkung sicher plaziert. Dazu kommt im zweiten Teil des Abends eine wachsende innere Beteiligung, die die dramatischen Akzente schärft und das Orchester zum Träger der tragischen Grundstimmung macht.

König Philipp ist Josef Greindl. Schon beim ersten Auftritt, wenn er, die Königin überraschend, in den Klosterhof tritt, bleich, weißhaarig, starr, mit verhärteten Zügen, ist die Gestalt ganz gegenwärtig: ein Herrscher, eingeschlossen in die Einsamkeit seiner Würde, jeder Menschlichkeit entwöhnt, unnahbar und schrecklich im Bewußtsein unbeschränkter, geheiligter Macht, totes Idol eines hybriden Gedankens. Wie er im Gespräch mit Posa zum Menschen, fast zum großen Menschen wird, wie er dann, Knecht der Priester und seiner eigenen Leere, in den Kerker seiner erlogenen Existenz zurückkehrt und zum Mörder seines Vertrauten und seines Sohnes herabsinkt, das wird demonstriert von einem Darsteller, der in der starren Ruhe ebenso ausdrucksmächtig ist wie in der Kraft des elementaren Ausbruchs, gesungen von einem Sänger, der seine Stimme zum Instrument jeder leisen und wilden Regung, jedes hohen und niedrigen Gefühls gemacht hat und der doch immer das Gesetz der musikalischen Schönheit, der Melodie respektiert. Ihm zur Seite steht der Posa Dietrich Fischer-Dieskaus, ganz feurige Leidenschaft, beherrschend, unwiderstehlich als Freund und als Gegner, stürmisch aktiv bis zum Augenblick des Todes; eine Musikfigur, beseelt von einer baritonalen Emphase, die die Gesänge der Freundschaft und der Freiheit durchglüht und im Melos der Todesarie ihre letzte Verinnerlichung erfährt. Das Gespräch mit dem König über die Freiheit Flanderns wächst zu einem Höhepunkt, wie das Theater – sei es das Wort- oder Musiktheater – ihn nur selten erleben läßt.

James King singt die Lyrismen des Carlos mit vollendeter Kultur und dem Glanz eines ebenso weichen wie kraftvollen Tenors; daß er als Darsteller von Partnern überspielt wird, liegt auch an der Passivität dieses zwischen Liebesverzweiflung und heroischem Wollen schwankenden Charakters. Der Großinquisitor Martti Talvelas bringt die stimmliche und ausdruckshaft beschwörende Kraft auf, die seinen finsteren Triumph über den König glaubhaft macht. Pilar Lorengar gibt den Gesängen der Königin den Ton edler Resignation und macht ihre herrliche Arie in der Schlußszene zu einem Ruhepunkt kantabler Schönheit. Eine Überraschung ist die Prinzessin Eboli Patricia Johnsons: Eine interessante Charakterfigur, ausgestattet mit den widersprechenden Zügen der Leidenschaft, der Rachsucht und der Zerknirschung, getragen von der Kraft und Kultur eines warmen, ausdrucksfähigen Mezzosoprans, der den gefürchteten Spitzentönen der Partie Nachdruck und Glanz gibt. Lisa Ottos Sopran machte die "Stimme von oben", die tröstend über der grausigen Zeremonie des Scheiterhaufens schwebt, zu einer tönenden Botschaft des Lichts.

Werner Oehlmann


   

     Telegraf, Berlin, 24. Dezember 1964     

    

Verdi, schwer und dunkel

"Don Carlos" in der Deutschen Oper Berlin

    

Gustav Rudolf Sellner hat die Neigung, eine Oper nicht einfach als Oper zu nehmen; er will geistige Voraussetzungen und Beziehungen verdeutlichen, er sucht in dem musikalischen Bühnenwerk nach allgemeinen Ideen. Das ist gewiß bedeutsam und in vielen Fällen berechtigt, und gerade Verdi ist bei aller Vitalität und Ursprünglichkeit seines Schaffens keineswegs ein nur naiver Komponist, dem es lediglich auf wirksames Musiktheater ankommt: er gehört – mit seinem "Don Carlos" gibt er dafür ein erstes Beispiel – zu den denkenden Musikern. Dennoch besteht die Gefahr, daß derartige Bemühungen um Erschließung eines allgemeingültigen Gehalts den elementaren künstlerischen Kräften der Oper nicht gerecht werden, daß die deutenden Perspektiven sich in den Vordergrund drängen und die primären Absichten des Komponisten unterdrücken. Dieser Gefahr ist Sellner in seiner "Don Carlos"-Inszenierung in der Deutschen Oper nicht ganz entgangen.

Die Dunkelheit der Bühne, die in den von Wilhelm Reinking eschaffenen Bühnenbildern und Kostümen die schwarze Farbe dominieren läßt, legt sich lastend über das Geschehen. Verdis "Don Carlos" wird als ein Drama der Ausweglosigkeit, der Hoffnungslosigkeit gegeben; ein an Kafka erinnerndes Verstricktsein des Menschen an eine Macht, die das Humane zermalmt, wird bedrückend und beängstigend dargestellt. Der Terror der Inquisition, die vom Vater verlangt, daß er den Sohn der Vernichtung preisgibt, ist überall gegenwärtig.

Zu dieser Konzeption stimmte es, daß Wolfgang Sawallisch, zum erstenmal am Pult der Deutschen Oper wirkend, sich weniger an den südlichen, temperamentgeladenen Musiker hielt, sondern eher eine Tendenz zum Schweren, Dunklen, Verhangenen walten ließ, so sorgfältig er mit dem Orchester umzugehen wußte und so glücklich auch manche, auf sein Einwirken zurückzuführende Profilierung des Gesanglichen ausfiel.

Auf der Bühne vermittelten Dietrich Fischer-Dieskau und Josef Greindl die stärksten Eindrücke. Fischer-Dieskau brachte als Marchese von Posa das Verdische Melos rein sängerisch mit der Fülle und Wandlungsfähigkeit seines Baritons zu vollem Erblühen; dennoch war er in jedem Augenblick mehr als ein Opernsänger. Er formte den aufrechten, mutigen, von Freiheitsidealen erfüllten jungen Menschen mit seiner hohen Kunst des Gestaltens und machte es zu einem Erlebnis von tragischer Eindringlichkeit, daß er sich opfern muß, um einer besseren, menschlicheren Zukunft zu dienen.

Josef Greindl gab den König Philipp als innerlich zerbrochenen, altersmüden, resignierenden Herrscher, dem es zu einer quälenden Enttäuschung wird, daß er die Liebe seiner ihm aus politischen Gründen angetrauten Gattin nicht erreichen kann. Ein willenloses Werkzeug in der Hand des Großinquisitors, wagt er es nicht, sich einzugestehen, daß er im tiefsten Herzen mit den Ideen der Jugend sympathisiert. Greindls Philipp wuchs zu einer hintergründigen, vielschichtigen Gestalt empor, wie man ihr im Rahmen einer Opernaufführung nur selten begegnet.

Gegenüber dieser darstellerischen Meisterschaft wirkte der Carlos James Kings, so strahlend und metallisch er seinen Tenor einsetzte, im ganzen konventioneller; auch Pilar Lorengar, deren Sopran vielfach durch eine flackernde Tongebung beeinträchtigt war, kam als Elisabeth nicht recht zu einer individuell gesteigerten Leistung. Patricia Johnson dagegen hatte in der Prinzessin Eboli, der die in Eifersucht und Haß umschlagende Leidenschaft zu Carlos zum Verhängnis wird, eine ihr entsprechende Partie gefunden; ihr gelang eine überraschend markante Charakterstudie. Mit machtvoll strömender Stimme sang Martti Talvela den neunzigjährigen Großinquisitor. Die Chöre zeigten die Sicherheit, die bei den Einstudierungen Walter Hagen-Grolls selbstverständlich ist.

Der Beifall war anhaltend, wenn auch nicht gerade enthusiastisch.

Karl Rehberg


     

     FAZ, 28. Dezember 1964     

    

Meisterschaft der Stimmen

Sellners neue Inszenierung von Verdis "Don Carlos" in West-Berlin

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Mehr noch als andere Opern von Verdi braucht "Don Carlos" eine Elite singender Darsteller. Die Aufführung, Adventsgeschenk an Berlins Belcantofreunde, ist ein Glücksfall von Besetzung. Josef Greindl als edel-nasal singender, in der Soloszene "Sie hat mich nie geliebt" und den drei Auseinandersetzungen mit Posa, dem Großinquisitor und Elisabeth wahrhaft königlicher, zwischen Affekt und Würde hundert Nuancen der Wandelbarkeit zeigender Philipp gehört seit langem zu den Standardleistungen dieses unermüdlichen Sängers. Dietrich Fischer-Dieskau debütierte 1948 in der Partie des Posa. Stand er damals noch unsicher und schwer beweglich auf der Szene, so ist er mittlerweile zu einem der größten lebenden Darsteller der deutschen Bühne überhaupt gewachsen. Die Partie ist seinem idealistischen Typus wie nach Maß geschrieben; man glaubt, was er singt und spielt, und man spürt, daß auch er es gläubig erlebt. Stimmlich verbindet sich sein heller Bariton ungemein reizvoll mit dem leuchtenden, metallenen Tenor James Kings. Der singt die Titelrolle aus der Fülle eines geschmeidigen, auch die italienische Träne einschließenden Materials, dem es nur momentweise an höchster Kraft fehlt. Darstellerisch bleibt dieser fast akzentfrei deutsch singende Amerikaner allerdings hinter dem Partner seiner Freundschaftsduette weit zurück. Wie immer, wenn er die Bühne betritt, geht von Martti Talvela eine fast magische Persönlichkeitswirkung aus. Ein riesiger, zinnoberrot gekleideter Großinquisitor, läßt er Baßtöne von glockenhafter Fülle und Schönheit klingen, furchterregend, wenn er als personifizierte Macht der Kirche mit Philipp, dem Träger der spanischen Krone, um Vorrang streitet.

In einem Ensemble nordischer Sänger, die spanische Figuren darzustellen haben, singt als einzige Spanierin Pilar Lorengar die französische Königin Elisabeth. Ihr blühender, zarter, süßer Sopran wiegt sich in den Kantilenen, und die Lieblichkeit ihrer Erscheinung gibt der Leidenschaft des unglücklichen Infanten hundertmal recht. Aus ihren lyrischen Anfängen, etwa als Cherubino in Aix-en-Provence 1950, hat sich diese auch darstellerisch vielseitige Frau zu immer dramatischeren Fähigkeiten

entwickelt.

Die Eboli ist in allen "Don Carlos"-Aufführungen ein Besetzungsproblem; Zwischenfach in jedem Sinne des Wortes; halb Mezzosopran des Charakterfachs, halb dramatische Liebhaberin. Patricia Johnson, schon vor der Generalprobe für die erkrankte Mignon Dunn eingesprungen, findet sich mit den Schwierigkeiten der Partie bewundernswert ab. Ihr Organ trägt bis in Sopranhöhen, steigert sein Volumen zu den Affektausbrüchen und wird, wo seine Grenzen spürbar sind, von einer ungewöhnlichen darstellerischen Intelligenz und Anmut kompensiert. Lisa Otto als Engelsstimme, Barbara Vogel als reizender, munter singender Page, Ivan Sardi als Mönch, Günther Treptow als Graf Lerma ergänzen das glückhaft gefügte, in der Aussprache vorbildliche Ensemble.

Leider neigte Wolfgang Sawallisch, Dirigent des Abends, mehr als einst im "Maskenball" zu übergroßer Lautstärke im Orchester, dessen Bläser (Trompeten-Terzen bei Posas Tod!) brillierten. Darunter litt seine in den Zeitmaßen und in der dramatischen Steigerung wie in der agogischen Anpassung an die Stimmen vorzügliche Leistung.

[...]

Das ganze ist konservatives Theater, fern jedem Experiment, dafür aber von so sicherem Geschmack und Handwerk, daß man es als legitime Deutung Verdis und Schillers dankbar akzeptiert. Es gab herzlichen, langanhaltenden Beifall für alle Mitwirkenden, am lebhaftesten für Fischer-Dieskau, Greindl, die Lorengar und Talvela, der sich etwas bitten ließ.

H. H. Stuckenschmidt

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